Mit dem Moppel auf Gefechtsstation

Brr, langsam merken wir unsere nördlichen Breitengrade.. Das Wetter ist immer noch unglaublich schön, aber es wird kälter und kälter.. Bis wir sogar im ersten Schnee stehen (mitten im Oktober). Aber das war nicht das dümmste Gesicht, das wir gemacht haben.. Noch blöder haben wir geschaut, als uns zig Panzer, schweres und getarntes Militär-Gerät und sogar ein mobiler Funkmasten entgegen kamen! Aber von Anfang an..

Zuerst haben wir im „Pferdchen-Geburtsort“ zwei Werkstätten angeschaut, in denen auch heute noch in Handarbeit die roten Holzpferde in allen möglichen Varianten hergestellt und bemalt werden. Das Beste war: man durfte in alle Produktionsräume spicken und den gutgelaunten Schreinern und LackiererInnen beim arbeiten zuschauen. Alle Produktionsschritte wurden auch noch auf lustige Weise erklärt.. Sehr nett! Und weil‘s ja schon fast Winter war, war auch überhaupt nix los. 

Übernachtet haben wir wieder gratis an einem See, der wohl von einer Postkarten-Ansicht 3D-gedruckt wurde. Mit schwedischem Orientierungs-Renen in der Nacht! 😀

Aber dann kams dicke: zig und zig Militärfahrzeuge und getarnte Posten inkl. mobilem Mobilfunkt-Mast.. Also, so was habe ich noch nie gesehen.. Und zig Fahrzeuge hatten Deutsche Nummernschilder!?! Alex hat dann ein paar Landsleute in grün am Strassenrand angesprochen (und beim pullern gestört) -> Nato-Übung mit einem 200km langen „Gefechtsstreifen“ und wir mit unserem (im Winter auch gut getarnten) Moppel mitten drin!! Ich wollte auch schon oben zum Panorama-Fenster rausschauen!! Die jungen Männer (und Frauen!) fanden die Aktion bei diesem Wetter gar nicht so übel, glaube ich.. In Schweden sind Truck-Fahrer (Militär und zivil) öfter mal (auch kleine und hübsche ) Mädels!

Alex hat in einem wunderschönen (verschneiten) Naturpark noch eine Wanderung zu einem vereisten Wasserfall gemacht (ich war immer noch zu krank :P) und wir haben spontan auch noch ein unglaublich nettes altes Städtchen besichtigt. Mit Blaskapelle und Tanzauftritt! Ein gelungener Tag.

Am nächsten Tag gings über die Grenze nach Norwegen und wir hatten an der Grenze mächtig Spaß :-D. Die norwegischen Zollbestimmungen sind sehr kompliziert, lassen sich aber auf die Formel vereinfachen: Alles was Spaß macht muß verzollt werden (also, Alkohol, Zigaretten,…). Es gibt sogar einen eigene App des norwegischen Zolls, mit der man vorher ausrechnen kann, wieviel norwegische Kronen man blechen muß. Da wir ursprünglich geplant hatten, über Schwedens Norden nach Finnland zu fahren, war eindeutig zuviel Wein/Bier an Bord. Also ist Alex an der Grenze rausgefahren und mit hängenden Schultern zum Zoll marschiert. Dort war die nette Dame total überrascht, dass wir wegen so geringen Über-Mengen Wein/Bier anhalten, hat herzhaft gelacht und uns eine gute Weiterreise gewünscht. So geht Norwegen schon ml gut los :-). Als besonderes Schmankerl haben wir auch zuviel Wein ausgeführt (wir hatten wirklich zuviel dabei), was Alex an der Grenze nach Schweden tierisch gefreut hat. Übrigens: auf der Gegenseite wurden ALLE Fahrzeuge kontrolliert 😀

In Trondheim (unserem letzten Ziel am Abend) waren wir dann schon zu müde für eine Besichtigung und sind auf einer vereisten Strasse (zum anvisierten Schlafplatz) dann doch noch einmal mächtig ins rutschen gekommen. Kein Hochkommen hier.. Und auf zum nächsten Schlafplatz, überhaupt kein Problem! 😀 Das einzige und tatsächliche Problem war dann doch, dass unsere Bad-Schiebetür aus ihrer (ungesicherten!!! Grrrr! So ein Konstruktionsfehler!!) Schiene gesprungen ist und leider ein fettes Loch in der Duschwanne fabriziert hat. Wird zwar freundlicherweise auf Garantie getauscht, aber das wird wohl eine ziemliche Operation am offenen Herzen werden.. Und bis dahin muss immer einer Wasser schöpfen, beim Haare waschen… Ok, Alex hat das Loch professionell mit durchsichtigem Panzertape geflickt, sollte ein bisserl halten :-).

 

Hier noch der Zusammenschnitt unserer Schwedenerfahrungen (Alles und Blosmusi :)):