Krater-Gipfel-Tag! Bei strahlendem Wetter und Sicht!!. Und wieder einmal.. ..ALLEINE. Oder.. Fast! Denn drei (junge) Vulkanologen sind mit uns aufgestiegen und haben an der Mess-Station oben gearbeitet. Die Aktivität der Vulkane wird ja laufen überwacht..
Wir sind mit unserem Teilzeit-Panda hingetuckert (unsere Unterkunft liegt ja „hinter“ dem Krater, in der Bergen; genauer gesagt ist das der uralte erste Krater, der nun ein Gebirge „hinter“ dem neuen Krater bildet) und hatten ab dem ersten Schritt tausend unbeschreibliche Eindrücke: Die unglaubliche Aussicht auf Vulcano und die anderen Liparischen Inseln. Der vielfarbige und rauchende Krater „Grand Cratere“ ist ein Erlebnis: unten geht es über schwarzen Lava Sand. Der ist dann irgendwie abgerutscht und gibt eine Lehm-Schicht frei, die sehr stark erodiert: Das Wasser gräbt Canyons hinein! Es hat scheinbar einmal eine Strasse zum Kraterrand gegeben (für den Mineralien-Abbau vielleicht?), die hat der Vulkan aber schon erfolgreich „bearbeitet“ 😀
Und zu unserem allergrößten Glück konnte Sandra noch (zufällig) ein endemisches Tier(!) mitten in der Mondlandschaft am Kraterrand entdecken: Einen Gecko!! Er war sehr klein und total verrückt (wovon lebt der eigentlich?): Er ist komisch rumgehüpft, deswegen habe ich ihn überhaupt entdeckt. Dann wollte ich ihn Alex zeigen, und habe mit meinem Brillenbügel (vorsichtig!) drauf gezeigt, weil das Ding ja nur ca. 5 cm groß und mega-gut getarnt war! Hatte also Lava-Farbe (und hat sich wohl gerade gehäutet). Da fängt das Tier voll zum quietschen an! Habe mich auch sehr erschrocken (er wohl auch) und gelernt, dass Geckos (laut!) quietschen können. Bisher wusste ich nur, dass sie schmatzen können…
Der Schwefel-Rauch war dann noch eine Sache für sich: Der Wanderweg ging ja mitten durch.. Man konnte den Schwaden gut aus dem Wege gehen, wenn man auf die Windrichtung geachtet hat.. ..die sich aber jederzeitgeändert! Als ich meine ersten Fotos vom Schwefel-Dampf geknipst habe (einen kleinen Fumolen-Auslass), haben sich die großen Schwaden frech von hinten „angeschlichen“ und mich ziemlich eingenebelt: BRENNENDE Augen!! KRATZENDER Hals!! Und das Gefühl, sowieso gleich tot umzufallen! Öchött, schnell weg. Ich denke, lange würde man es in der „Hells-Kitchen“ nicht aushalten.. Etwas zugeschwefelt bin ich dann zu Alex auf die Heli-Plattform zurück. Er hat dort gerade seine Drohne fliegen lassen und man sieht mich am Ende des Videos noch etwas gaga im Film..
Aus unserem Rückweg konnten wir (dank günstiger Windrichtung) die Schwefel-Auslässe intensivst untersuchen: Unglaublich, was sich das tut. Und die neon-gelben Spitzen Schwefel-Kristalle: unfassbar. Wir haben gehört, dass der Schwefel in alles Löcher frisst. Und ein einziger Waschlappen aus der Schwefel-Fango-Quelle eine ganze Waschmaschinen-Ladung verstinken kann! 😀
Unglaublich auch: am Krater-Gipfel hatten wir Aussicht auf drei(!) aktive Vulkane: Vulcano direkt vor uns, Stromboli mit Rauchfahne am Horizont und hinter uns: Kaiser Ätna, mit drei Rauch-Schloten!! Wo kann man denn so was sehen?!? Man wird fast verrückt bei der Aussicht. Und, obwohl wir beide doch schon viel unterwegs waren: So etwas haben wir beide noch nicht gehabt…
Luigi hat uns dann noch für einen Ausflug (am Abend nach der Krater-Wanderung) einen Geheim-Tipp verraten: Nahe an seinem Haus gibt es eine Stelle mit a) unglaublicher Aussicht und b) kleinen schwarzen Halbedelsteinen. Da musste Sandra natürlich sofort hin!!! 😀 Ich war mir nicht ganz sicher, wonach ich schauen musste, aber Luigi hatte mir die Stelle sehr gut beschrieben. Und als ich mit der Nase fast über dem Boden war, habe ich „etwas“ Besonderes gefunden. Da waren sie, die Kristalle!! Aber.. …sooo klein? Die gibt’s scheinbar nicht in größer.. 😀
Nach vier Nächten auf Vulcano gings weiter nach Stromboli. Was für eine Reise! 😀
Schwefelspaß auf Vulcano am Grande Cratero. Das iPhone ist hoffentlich schwefelfest :-):
Der ultimative Rundflug am und über den Krater auf Vulcano. Hier war ich ein bisserl stolz das ich NICHT in den Schwefeldampf gekommen bin. Bitt UNBEDINGT anschauen!!!
Und am Nachmittag noch einen Rundflug über den Fangotümpel der Insel. Auch hier kann jeder froh sein, das die Drohne keine Gerüche aufzeichnet: