Milford Sound? Das kann der Geiranger Fjord schon lange!

Er ist der berühmteste Fjord der Welt (und wie schon beim Atlantikhighway zu Recht!!), der Geiranger Fjord! Mehr Norwegen geht nicht! Wir hatten das einmalige Glück, einen Tag vor Ende der Fährsaison noch die Tour von Hellesylt nach Geiranger machen zu können. Bei strahlendem Wetter und einem Boot fast nur für uns!! Im Sommer ist es hier maßlos überlaufen (inklusive bis zu 5 riesigen Kreuzfahrtschiffen). Wir waren auf der großen Auto-Fähre nicht mal 10 Personen und entsprechend ungestört war unser Erlebnis. Der Fjord ist unglaublich tief eingeschnitten und reicht bis zu 200 Meter unter den Meeresspiegel. An seinen Wänden entspringen Wasserfälle die senkrecht über die Klippen rauschen und das dann bis zu 250 Meter im freien Fall.

Die Berge um den Fjord herum sind bis zu 1000 Meter hoch. Um so unglaublicher ist, dass die steilen Wände mit Farmen und Vieh besiedelt waren! Bis 1960 hinein. Die Kommentare (auf Deutsch!) auf unserer tollen Tour haben uns erklärt, dass man die kleinen Kinder an Seilen angebunden hat, damit sie nicht die Klippe herunter fallen. Es gab sogar Aprikosen-Bäume. Das Leben (insbesondere im Winter bei gefrorenem Wasser) war dann aber doch zu hart und alle Farmen sind heute verlassen (die Häuser werden aber von einem Verein erhalten und einige können besucht werden (wenn man die steilen Wände hochklettert)). Und das tolle an unsere Tour Ende Oktober war: alle Berge sind schneebedeckt, die Wasserfälle sind eingefroren, eine bizarre und wunderschöne Landschaft! Dazu ist es auf der Brücke der Fähre so kalt, dass ich Bilder nur alle paar Minuten machen konnte (und dazwischen die eisigen Finger wieder in der Jackentasche aufwärme). Sandra hat sich auf der Rückfahrt in den Salon verzogen und einen Heizlüfter besetzt :-). So kann sie die Aussicht mit warmen Füssen genießen! 😀

Ein paar Videos haben wir auch gedreht, obwohl uns meistens der Mund einfach nur vom Staunen offen gestanden ist:

 

Mein „tolles“ Apple iPhone hat beschlossen, selbständig eine Zusammenfassung des Geiranger Fjords zu erstellen und ich finde gar nicht so schlecht:

 

Der Wetterbericht hatte ein Ende der Schönwetterperiode angekündigt und so haben wir uns entschieden, möglichst schnell weiter nach Oslo zu fahren. Unsere Route geht bis nach Lom und Lillehammer mit dem 1000m hohen Dalsnibba Pass dazwischen und er hatte es in sich!! Es geht über viele Serpentinen und 3 bis zu 4 km lange Tunnel bis auf die Passhöhe und dort war es tiefster Winter: -10 Grad und geschlossene Schnee/Eisdecke auf der Fahrbahn. Wir waren so glücklich über unsere neuen Conti Vanco 4 Seasons Reifen, die ihren Dienst bestens erledigt haben. Und durften wieder eine Norwegische Eigenheit lernen: Tore in Tunnels, die sich öffnen und frei gesalzene Fahrbahnen nur bei Steigungen/ Gefällen. Geht es eben dahin, bleibt das Eis, wo es ist (auf der Fahrbahn)…

Im Orginalton:
Ich: Also wenn noch eine Steigung kommt drehen wir um, zurück bis Geiranger schaffen wir es dann noch.
Sandra: Wie Du meinst, aber ich schiebe nicht! Und schau mal die wenigen Häuser, die es gibt, sind auch alle verrammelt.
Ich: Ok dann haben wir wenig Spielraum und ich hoffe, die Kerze, die ich in der letzten Kirche gespendet habe, wirkt noch.
Sandra: Also ich finde der Moppel machts gut und schlingert auch so nett über die Eisbahn…
Ich (gehe deutlich vom Gas): Ok und ich dachte, das schlingern spüre nur ich! Also dann mit 40km/h statt 70km/h weiter…