Ein sensationelles und UNESCO-wahnsinns-Highlight sind natürlich die gut erhaltenden Tempel im entsprechenden Valli bei Agrigento. Die Bauwerke stehen alle hoch oben auf einem leuchtenden Sandstein-Kliff (die Lage erklärt vielleicht die Wahl der Siedlungsstelle mehrerer antiker Gesellschaften) und beeindrucken schon von der Zufahrtsstrasse aus (auch von der Strasse, die mitten(!) durch die antike Stadt führt, wahrscheinlich auch…). Die Anlagen sind riesig, verfallen gerade ein wenig mehr (wie so viele antike Stätten hier) und liegen wunderschön. Es gibt sehr viele Tempel und einen in besonders gutem Erhaltungszustand, da er in eine Kirche umgewandelt wurde (wahrscheinlich ein sogenannter „Zusatz-Nutzen“ :D). Die verschiedenen Siedlungen wurden immer wieder verwüstet (Erdbeben), platt gemacht (Feinde) und am Ende hats wohl niemandem mehr gefallen, die neue und inzwischen eigentliche Stadt (mit 60 000 Einwohnern) ist heute sehr groß und weiter oben auf der Hügelspitze gegründet worden. Die Spitze hat dann aber scheinbar auch keinem mehr gefallen, heute lebt man wohl eher in den vielen Hochhäusern am unteren Stadt-Rand. Lustig dabei: der alte Stadtkern (auf der Bergspitze) ist mittelalterlich und heisst „Girgenti“, der antike Teil mit den Tempeln unten auf dem Plateau „Akragas“ und die große Stadt heute mit den Hochhäusern „Agrigento“ (sagt zumindest mein Reiseführer). Jeder hatte also neue Ideen beim Umzug 😀
Beeindruckend sind die antiken griechischen Ruinen (und vor allem ihre Dimensionen, die sogar in Griechenland und Festland-Italien (dem „Continente“ ihresgleichen suchen)). Der „Tempel des Olympischen Zeus“ der Anlage hatte Abbessungen von 112 mal 58 m und war damit scheinbar einer der größten antiken Tempel. Insbesondere der außenliegende Altar war einer der grössten überhaupt: hier wurden wohl bis zu 450 Ochsen geopfert (also gegrillt. Was für ein Barbecue!!) Ein Einschnitt im Plateau wurde sogar über angelegte Wasserzuleitung in einen Fischteich verwandelt. Heute wurde dort (im „Tal“) ein schöner Garten mit exotischen und einheimischen Pflanzen angelegt. War ein tolles Erlebnis! Und hatte seinen Preis.. Die immer noch fleißig nachschiebende Polarluft beliebte auf dem Plateau kräftig zu blasen, und wir waren am Ende trotz langen Unterhosen, Handschuhen, Mützen und Co so zerfroren, dass wir den allerletzten Tempel seiner langen Geschichte überlassen haben und doch wieder zum Moppel zurück gehinkt sind. Krass, wie kalt das war! Ich habe auf den meisten Skitouren weniger gefroren… 😛
450 opferbereite Ochsen + Kuh und Stier im Valle dei Templi
