Säulenreste in Cusa und die Tempel von Seliunt

Die Steinbrüche von Cusa sind einzigartig, es liegen seit 2500 Jahren riesige griechische Säulenstücke zur Abholung bereit. Die sogenannten Säulentrommeln wurden vor mehr als 2 Jahrtausenden aus dem Fels gehauen und nie zu ihren Bestimmungsort, den Tempelanlagen Seliunt, transportiert. Das einzigartige ist, dass man so noch genau den Prozess sehen kann, wie die Säulen aus dem Fels gehauen wurden. Sandra und ich standen ungläubig vor den Riesen und haben die Säulen immer wieder umrundet und befühlt. Es ist nach wie vor unfassbar, wie unsere Vorfahren mit einfachsten Werkzeugen solche Kolosse in dieser Perfektion geschaffen haben. Sobald der Stein fertig war musste er ja noch 12 km weiter nach Seliunt transportiert und dort aufgerichtet werden (eine Trommel wog bis zu 10 Tonnen!!). Eine unglaubliche Leistung, die man erst begreifen kann, wenn man vor so einem Steinbrocken steht!

In Seliunt waren wir von der Vielzahl der Tempel einfach nur überwältigt ober besser „erschlagen“ (da mittlerweile leider keiner mehr im Original stehen geblieben ist). Die Tempel habe keine Namen, sondern sind einfach nur von A-G durchnummeriert. Die Stadt lag im ewigen Clinch mit Segesta (mehr dazu im späteren Blog) und war durch einen unglaubliche Bauwut gekennzeichnet. Alle Tempel wurden im Lauf der Jahrhunderte zerstört (Vandalen und primär durch Erdbeben), aber die Ruinen sind mehr als eindrucksvoll. Das Areal wird auch für Veranstaltungen genutzt (als wir vor Ort waren wurde gerade ein Werbefilm gedreht) und ist trotz der Zerstörungen ein absplutes Highlight unserer Sizilientour.