Ein weiteres der vielen (UNESCO) Welt- und sonstigen Erben ist die Villa Romana Del Casale, eine Landvilla, die im Laufe der Zeiten aus einer kleinen Ansiedlung zu einer römischen Pracht-Ville (inkl. Sauna-Bereich) angewachsen ist. Neben der Anordnung und der Anzahl und Struktur der Räumlichkeiten sind insbesondere die bis heute erhaltenen Bodenmosaike krass. Es soll das prächtigste (erhaltene) Mosaik in ganz Italien sein.. 120 Millionen Steine sind verlegt worden! Von verschiedenen Handwerker-Teams. Man kann die einzelnen Stile in den Darstellungen sogar erkennen. In den Prachträumen für Hausherr- und Dame waren Szenen mit geschichtlichem-, Freizeit- oder Alltagshintergrund. In den (vielen) Verwaltungsräumen wurden Muster am Boden verlegt. Besonders interessant ist ein Raum mit den ersten bekannten „Bikini-Mädchen“. Eigentlich sind es römische Athletinnen, die ein für den Sport praktisches Outfit tragen, aber unter dem obigen Namen sind sie bekannt geworden… Noch besonderer macht dieses Zimmer, dass die Mädels über ein bereits vorhandenes Mosaik verlegt wurden. Dieses hatte „nur“ Muster gezeigt und ist dann eben mit durch ein „Motto-Mosaik“ ersetzt worden. Die Wänder der Privat-Räume waren oftmals sogar noch mit Marmor(-Intarsien) verkleidet. Diese sind leider den vielen Erdbeben zum Opfer gefallen (wie viele Teile der römischen Villa). Besonders war auch noch der repräsentative Aspekt der Villa: es gab eine „Basilika“, einen Raum, der zwar wie ein großes Kirchenschiff gebaut war, aber dazu diente, dass der Hausherr seine Gäste empfangen kann. Auf einem Thron sitzend.. Weitere „Throne“ gab es auch für Hausbewohner und – gäste und dem Villen-Personal getrennt: der eine Lokus war direkt an die Villa angeschlossen, das Tütü für das Personal war draussen.. Jeweils eine Plattform mit Sitz-Steinen und einem Wasserabfluss rundherum, der wohl permanent durch einen Bach gespeist wurde..
Man weiss leider nicht genau, wem die Villa eigentlich gehörte.. Einen abgedankten römischen Kaiser? Andererseits meinen die Fachleute, dass solche prunkvollen und repräsentativen Anwesen öfter auch mal „normal“ waren, wie andere Ausgrabungen gezeigt haben.. Der Typ musste in jedem Fall eine Haufen Kohle gehabt haben! Oder ein paar gute Aktien.. Leider war es immer noch „a..-kalt“ UND die Villa liegt abgeschieden in den Bergen, so dass wir nach kurzer Zeit ziemlich durchgefroren waren. Die Ausgrabungen sind zwar überdacht, dieses leckt aber inzwischen oder Wasser wird versehentlich in die römischen Bauten geleitet. Das Mosaik im Aussenhof liegt komplett im Schnee und eines der Marmor-Becken der Therme ist total vermoost.. Wirklich schade..
Und hier die feierliche Enthüllung: