Oslo ist die teuerste Stadt der Welt, so schreibt es zumindest Wikipedia :-). Und das, wo es auch noch Zürich gibt.. Das wollten wir uns mal aus der Nähe ansehen. Anfang November sind keine Touristen mehr im Land und so war unser Besuch der Hauptstadt Norwegens sehr entspannt (und gar nicht so teuer). Warum ist Norwegen ein so teureres Land? Durch riesige Bodenschätze (Öl, Metalle, Gas,..) konnte sich das Land in den letzten 50 Jahren sehr gut entwickeln. Norwegen ist in den letzten 20 Jahren fast durchgehend auf Platz 1 des menschlichen Entwicklungsindex. Die Kombination aus Fleiß, Bodenschätzen, tollster und widrigster Natur ist anscheinend sehr fruchtbar und damit für andere Nationen teuer. Und wohl ein günstiger Boden für unglaubliche Bauprojekte. So viele und große Baustellen ist neben der Dichte an E-Autos (jedes zweite Auto in Oslo ist ein Tesla) wirklich bemerkenswert. Insbesondere der Ausbau der Autobahn von Lillehammer nach Oslo auf mehr als 70 km (am Stück). Und auf die entsprechende Maut-Rechnung sind wir sehr gespannt.. :/
Der Kulminationspunkt Norwegens ist Oslo mit vielen schönen Bauten und einem 4 km langen Stadttunnel. Dadurch ist die Innenstadt fast autofrei und extrem schick. Interessant ist, dass alle Geschäfte um 18:00 (aller spätestens um 19:00) schließen! In Oslo gibt es viele tolle Museen, aber herausragend ist das Wikingerschiff Oseberg aus dem Jahre 834 und direkt daneben das Fram Museum. Fridtjof Nansen war mit der speziell konstruierten Fram 3 Jahre im Packeis eingeschlossen, mit der Hoffnung so den Nordpol zu erreichen. Die Wikingerschiffe waren seetauglich (die Wikinger sind mit Booten dieser Art ja unglaublich weit bis nach Amerika gesegelt!!) und wurden irgendwann weit ins Inland gebracht, um als Begräbnisstätte für hochrangige Persönlichkeiten zu dienen (Beim Osenberg Schiff für zwei Frauen). Die Boote wurden mit allem Prunk vergraben und waren unglaublich reich bestückt (z.B. auch mit 15 Pferden und Hunden) und eines davon kaum geplündert und wegen der Bodenbeschaffenheit unbeschreiblich gut erhalten. Auf diesen Funden (den in Summe 3 Begräbnis-Booten) beruht fast das ganze aktuelle Wissen über die Lebensgewohnheiten der Wikinger. Beide Museen liegen quasi nebeneinander und sind um diese Jahreszeit sehr stressfrei zu besuchen. Wir haben viele Stunden staunend und neugierig verbracht.
Direkt vor unserem Stellplatz in Oslo ist die Festung Akershus und wir konnten noch eine Wachablösung filmen. Die Wachen sind nicht zu beneiden, da es unter 0 Grad hat und auch noch ein eisiger Wind weht.